Nach langer und intensiver Vorbereitung – und mit dem zweiten Anlaufversuch im Rücken -machte ich mich im Juli auf den Weg nach Wien, um am MedAT teilzunehmen.

 

Den letzten Tag vor dem MedAT würde ich unbedingt zur reinen Entspannung nutzen. Ausschlafen, ein bisschen die Stadt erkunden, Essen gehen, all die Dinge, die glücklicherweise einmal nichts mit dem Lernen zu tun haben. Dementsprechend empfiehlt es sich auch, wenn möglich, ein zwei Tage vor dem eigentlichen Testtermin anzureisen.

Am eigentlichen Testtag erwartet einen dann erstmal eine riesige Menge von Menschen. Es ist schwer von dieser beachtlichen Ansammlung nicht verunsichert zu sein, stellen doch viele von ihnen eigentlich Konkurrenten dar. Ich hielt es aber für wichtig, mich in diesen Momenten ganz auf mich selbst zu konzentrieren und die Ruhe zu bewahren. Um ehrlich zu sein gar nicht so einfach, wenn man bedenkt, wie lange man sich auf diesen Tag vorbereitet hat.

 

Letztendlich geht dann aber alles relativ schnell. Nochmal eine letzte Stärkung und ein letzter Gang aufs Klo. Die Jacke und Tasche abgeben, ein bisschen in den Warteschlangen herumstehen und versuchen, nicht zu viel nachzudenken.

Danach gilt es erstmal seinen Platz in den riesigen Hallen zu finden. Aber keine Panik, man hat wirklich genug Zeit, damit es nicht hektisch wird. Die Begründung und Informationen zu den folgenden Testteilen (die wirklich einzeln noch einmal hinreichend erklärt werden) werden vom Testleiter über ein Mikrofon bekannt gegeben.

 

Dann ging es auch schon los. Der erste Teil zu den Bereichen Biologie, Chemie, Physik und Mathematik waren meiner Ansicht nach wechselnd in ihrem Schwierigkeitsgrad. Während mir Biologie und Chemie recht einfach erschienen, bin ich bei Physik und Mathe ziemlich ins Schwitzen geraten. Man sollte die Aufgaben zügig bearbeiten, schwierige Fragen zunächst überspringen und die Antworten auf dem separaten Antwortbogen bestenfalls direkt notieren.

Wichtig ist, sich nicht verunsichern zu lassen, wenn einem ein einzelner Unterteil nicht gelungen erscheint. Es ist immer möglich, schlechtere Unterteile durch andere wieder wett zu machen. Außerdem sollte man nie vergessen, dass schwierige Aufgaben auch für viele andere Testteilnehmer eine Herausforderung darstellen.

 

Der Unterteil „Textverständnis“ war für mich wesentlich entspannter, da ich genug Zeit hatte nach Bearbeitung der Fragen diese noch einmal durchzugehen und zu überprüfen. Dann war auch schon Mittagspause. Hier halte ich es für wichtig zwar eine kohlenhydratreiche, aber nicht zu fettig und „schwere“ Mahlzeit zu sich zu nehmen. Die einstündige Pause verleitet gern dazu, sich zu sehr zu entspannen und anschließend etwas träge zu sein.

 

Gerade im zweiten Teil ist noch einmal viel Konzentration gefragt. Es folgten die Untertestteile „Figuren erkennen“, „Merkfähigkeit“, „Implikationen erkennen“, „Zahlenfolgen“, „Soziale Kompetenz“ und „Emotionen erkennen“.

Gerade in diesen Teilen kann man durch gute Vorbereitung etwas Ruhe reinbringen. Durch die Einübung von bestimmten Strategien konnte ich die meisten Unterteile zügig und sicher bearbeiten. Gerade bei „Figuren erkennen“ kamen mir die vorgestellten Figuren glücklicherweise etwas einfacher vor als in meinen Übungsheften, da ich bei diesem Teil in meiner Vorbereitung oft Schwierigkeiten hatte.

 

In diesem Jahr zu ersten Mal dabei war der Untertest „Emotionen erkennen“. Hier war es mangels Erfahrungen, Übungsbeispielen und Bearbeitungsstrategien recht schwierig sich vorzubereiten. Gekonnt versiebte ich diesen Teil dann auch.

Auch hier hat sich wieder gezeigt, einzelne Schwierigkeiten können durch gut beherrschte Teile wieder gut gemacht werden, da jede/r Teilnehmer/in seine/ihre Stärken und Schwächen hat.

Nachdem der letzte Teil vorbei war, fiel mir persönlich erstmal ein riesen Stein vom Herzen und ich war sehr froh, den Test mit einem nicht allzu schlechten Gefühl hinter mir zu haben.

 

Das Ergebnis und die Möglichkeit Medizin in Wien zu studieren ist leider schwer einzuschätzen, da sich die Prozentgrenzen jedes Jahr ändern, weshalb die positive Nachricht mich sehr freute.

Zusammenfassend kann man sagen, dass eine gute Vorbereitung das Essentielle beim MedAT ist. Durch sie habe ich es geschafft, mit einer positiven Einstellung und der notwendigen Ruhe in den Test zu gehen und mich auch durch einzelne Rückschläge nicht verunsichern zu lassen.

 

Ich wünsche allen Testteilnehmer/innen für dieses Jahr alles Gute und viel Erfolg.